Die Arbeiten mit dem Titel Self-Portrait 2.0 könnten als eine zeitgenössische Variante des Selbstporträts definiert werden.

Kira Keune nutzt Ihre von Instagram und Facebook gesammelten Daten als Material und konzeptuelle Grundlage. Alle mit Ihr in Verbindung stehenden Kommentare, Posts, Likes, Follower etc. werden in Form eines Graphen visualisiert und zeugen von einer abstrakten und zugleich klaren Ästhetik.

Die aus der Informatik und Mathematik stammenden Graphen werden hier als Werkzeug verwendet, welches direkt auf dem Kern der Sozialen Netzwerke arbeiten kann.

Nutzer*innen von Plattformen der Sozialen Medien sind solch aggregierte Darstellungen ihrer Daten meist nicht zugänglich. Denn durch ihre Ursprungsform und die nicht freie Verfügbarkeit werden sie quasi unsichtbar, schwer zugänglich, bzw. scheinen verschleiert.

Dabei ist gerade das Sichtbarmachen von Privatem ein existenzieller Faktor in den Sozialen Medien. Private Fakten und Bilder werden an Orten geteilt, die Privat und Öffentlich zugleich sind. In den sozialen Medien steht die einzelne Person im Zentrum und jede*r User*in kreiert das eigene, perfekte Umfeld.

Genau dieser Aspekt wird in der Arbeit aufgegriffen, in dem die Masse an Daten, die unser heutiges Ich fast mehr definieren als andere Aspekte, zu einer Art Zeichnung wird und somit die Künstlerin selbst in ihren unterschiedlichen digitalen Facetten zeigt

Previous
Previous

Die Wasserwogen im Meer

Next
Next

Swipe Right For Success