Die Arbeit besteht aus insgesamt 50 Seiten, die alle durchgehend mit dem Wort "ich" beschrieben sind, getippt mit der Schreibmaschine.

Zwischen den Worten sind keine Leerzeichen gesetzt und es gibt weder Satzzeichen noch Absätze. Durch diese flächige Anordnung der Schrift entsteht eine neue, eigene Struktur und durch ihre unterschiedliche Farbintensität eine zeichnerische Qualität.

Echolalien-gleich, wie wenn Worte ohne direkten Sinn wiederholt werden, wird jede Seite beständig mit den immer gleichen Worten gefüllt. Dieser banal erscheinende Prozess erinnert an den Versuch, eine Verbindung zu sich selbst herzustellen.

Das sich stets wiederholende Wort "ich" ist insofern bewusst gewählt, als dass es in seiner Dringlichkeit, die es vermittelt, konträr zur stumpfen Repetition steht. Es ist eine Art Ansprache oder Frage nach dem Anwesenden im womöglich Abwesenden, ein Ruf in den leeren Raum oder auf das leere Blatt Papier. Die Arbeit ist auf einem Tisch präsentiert und in zwei unterschiedlich hohe Stapel unterteilt.

Der Linke beinhaltet alle fehlerfrei getippten Seiten, während der rechte Stapel alle fehlerhaften Blätter enthält. Dieses Gegenüberstellung macht das, einer inneren Notwendigkeit entsprungene, Streben nach Perfektion sichtbar. Die zweigeteilte Anordnung der Stapel stellt imperfektes Material dem ersehnten "Vollkommen" gegenüber.

„Was anfangs zu einer Inspiration wird, wird am Schluss zum Gefängnis.”

- Mary Bauermeister

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Double Bind